Die CSU-Kreistagsfraktion spricht sich mit Nachdruck gegen die aktuell vorliegenden Planungen einer Gleichstrompassage Süd-Ost durch den Netzbetreiber Amprion GmbH aus. Diese Ablehnung gilt auch für alle Alternativtrassen. Die möglichen Trassen stellen für unseren Landkreis Ansbach eine unzumutbare Belastung mit einem nicht erkennbaren und fragwürdigen Nutzen dar.
Der Landkreis Ansbach hat sich in vielen Bereichen als Vorreiter der Energiewende erwiesen. Es ist eine breitgefächerte Mischung regenerativer Energieerzeugungsanlagen, von Biogas über Photovoltaik bis zur Windkraft, vorhanden.
Unser Landkreis Ansbach ist in vielen Bereichen seiner Entwicklung, insbesondere im Bereich Freizeit und Tourismus, auf eine intakte Kulturlandschaft angewiesen. Große Teile dieser Landschaft und der historisch und kulturell wertvollen Ortsbilder unseres Landkreises würden durch die Eingriffe die der Bau einer Stromtrasse mit sich bringt, massiv beeinträchtigt.
Schon heute ist dies bei Anlagen zur regenerativen Energieerzeugung, insbesondere bei Windkraftanlagen punktuell eine sehr anspruchsvolle Aufgabe, einen akzeptablen Interessenausgleich herzustellen. Eine durch den Landkreis Ansbach verlaufende Stromtrasse würde eine solche Balance zunichtemachen.
Die Stromnetze in Bayern und Deutschland haben sich bis heute als leistungsstark und als ausreichend für die Versorgung der Privathaushalte und Unternehmen erwiesen. Die Netzbetreiber und die Bundesnetzagentur sind bislang den Nachweis schuldig geblieben, dass das bestehende Netz nicht auch in Zukunft allen Ansprüchen genügt. So ist es nicht gelungen, die grundsätzliche Notwendigkeit der Gleichstrompassage nachzuweisen.
Deshalb ist zunächst unstrittig zu beweisen, dass überhaupt ein grundsätzlicher Bedarf am betreffenden Projekt besteht. Nur wenn die Maßnahme tatsächlich alternativlos für die Versorgungssicherheit in Bayern wäre, darf weitergeplant werden.
Pauschale Aussagen, dass künftig die im Norden und Osten Deutschlands erzeugte erneuerbare Energie nach Süden und Westen transportiert werden muss, überzeugen nicht. Wenn möglicherweise bis zu 70 Prozent Braunkohlestrom aus dem Osten transportiert werden soll, ist das nicht die Energiewende, die wir wirklich wollten.
Die CSU-Kreistagsfraktion fordert deshalb die Notwendigkeit der „Gleichstrompassage Süd-Ost“ einer erneuten Prüfung zu unterziehen und den sofortigen Stopp der aktuellen Planungen einschließlich der Alternativen einzuleiten.