
Die CSU-Fraktion zur Klausur auf dem Hesselberg Seit dem Jahr 2002 trifft sich die CSU-Kreistagsfraktion jährlich im Evangelischen Bildungszentrum auf dem Hesselberg zu einem intensiven Meinungsaustausch im Rahmen einer Klausurtagung. Bei den Beratungen stehen insbesondere Perspektiven und Überlegungen für den Landkreis Ansbach im Vordergrund, die die künftige Politik prägen sollen. Nach zwei Jahren Zwangspause wegen Corona war dies nun 2022 wieder möglich.
Dabei war neben der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung die Frage der Energieversorgung im Landkreis Ansbach ein zentrales Thema.
Fraktion im Dialog mit der Industrie- und Handelskammer
Eine starke Diskrepanz zwischen der aktuellen Einschätzung der tatsächlichen Lage und der Erwartung über die künftige Entwicklung zeigt das aktuelle Konjunkturklima der Industrie- und Handelskammer (IHK) für den Bereich Mittelfranken, welches Karin Bucher von der IHK-Geschäftsstelle Ansbach der CSU-Kreistagsfraktion vorstellte.
Bucher stellte anhand einer aktuellen Umfrage bei den Unternehmen dar, dass nach einer Delle im Jahr 2020/2021 die Erwartungen in die künftige Entwicklung negativ bewertet werden, dies insbesondere im Hinblick auf die allgemeine Preissteigerung, Energiepreise, Rohstoffpreise, Inlandsnachfrage und Fachkräftemangel. So sind 50 Prozent der Unternehmen zumindest teilweise vom Gas abhängig. Dies führt bei den Unternehmen zu einer Zurückhaltung im Hinblick auf neue Investitionen und beim Ausbau von Arbeitsplätzen.
Erstaunlich ist, dass entgegen der negativen Erwartungshaltung die aktuelle Lage von den Unternehmen als gut eingestuft wird. Dabei wies Bucher darauf hin, dass sich die Wirtschaft hier robust zeige und insbesondere Liquidität vorhanden sei.
Einig war man sich, dass die Unterstützung für Existenzgründungen fortgeführt werden muss, indem das Angebot erweitert wird, den Schritt in die Selbständigkeit zu wagen. Jüngster Ansatz hierfür war die Eröffnung der digitalen Gründerzentren in Merkendorf und Ansbach.
Für den Vorsitzenden der CSU-Kreistagsfraktion, Stefan Horndasch, war dies ein deutlicher Hinweis, dass der Landkreis Ansbach weiterhin – gerade mit Hilfe der Wirtschaftsförderung – bemüht sein muss, die Unternehmen vor Ort zu unterstützen und eine diesbezügliche Netzwerkarbeit zu betreiben.
Die Fraktion hat sich ferner mit der Frage der regionalen Energiewirtschaft befasst. Dabei wurde festgestellt, dass der Landkreis Ansbach mit einem Anteil von 150 Prozent an regenerativen Energien hier auch erhebliches wirtschaftliches Potenzial aufweist. Gerade der vorhandene Energiemix aus Fotovoltaik, Windkraft und Biogas könne hier eine stabile Versorgung gewährleisten.
Als Schwachstellen zeigen sich die Verteilungsstruktur und die Netzkapazität. Dies gilt es, nachhaltig zu verbessern. Die Fraktion setzt hierzu einen Arbeitskreis ein, um gezielt kurz- und mittelfristige Lösungsansätze für den Landkreis Ansbach zu entwickeln. Dabei soll insbesondere auch darauf geschaut werden, welche Akteure hier zusammengebracht werden müssen, um effektive Ergebnisse erzielen zu können.
„Die Corona-Krise hat bei einigen Betrieben die Substanz geschwächt. Auch deshalb muss es im Sinne unsere Betriebe und ihrer Arbeitnehmer das Ziel sein, bei der Energieversorgung schnell Klarheit und Wirtschaftlichkeit für den Wirtschaftsstandort zu erreichen. Da kann auf jeder Ebene – vom Bund bis zu den Kommunen – etwas getan werden!“, betonte Landrat Dr. Jürgen Ludwig, der zudem ankündigte, einen Energienutzungsplan für die Region angehen zu wollen.
Reaktivierung der Schienenabschnitte Gunzenhausen – Wassertrüdingen – Nördlingen – Dombühl
Die CSU-Kreistagsfraktion unterstützt die Initiative einer Reaktivierung der Hesselbergbahn. Finales Ziel ist es, eine Bahnstrecke von Gunzenhausen nach Nördlingen zu erreichen, um diese über Wilburgstetten nach Dombühl fortzuführen.
Ein wichtiger Baustein hierbei dafür ist die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Bahnstrecke zwischen Gunzenhausen und Wassertrüdingen (Nördliche Hesselbergbahn).
Diese Strecke wurde bereits im Rahmen der Landesgartenschau 2019 in Wassertrüdingen vorübergehend reaktiviert, sodass man mit regulären Zügen der Deutschen Bahn den Bahnhof von Wassertrüdingen erreichen konnte.
Der Landkreis ist nunmehr gefordert, das mit dem Freistaat Bayern abgestimmte Nahverkehrskonzept umzusetzen. Demzufolge ist die bestellte Schienenpersonennahverkehr-Leistung über deren gesamte Dauer zu gewährleisten. Wie bereits bei der Einführung der S-Bahn von Ansbach nach Nürnberg bestehen der Beitrag und die Aufgabe des Landkreises darin, den Busverkehr hier entsprechend umzustellen. Ein neues Buskonzept soll das bestehende Angebot verbessern und die vorhandenen Linienverkehre zu einem systematisierten, auf die Bahnhaltepunkte ausgerichteten Angebot, weiterentwickeln.
Windsbacher Knabenchor unter neuer Leitung
Von 2012 bis 2022 stand der renommierte Windsbacher Knabenchor unter der erfolgreichen Leitung von Martin Lehmann, welcher nahtlos an die Leistungen seines Vorgängers Karl-Friedrich Beringer anknüpfen konnte. Sie haben die jungen Chorsänger ausgebildet, geformt und geprägt. Der Chor ist ein kulturelles Aushängeschild nicht nur für den Landkreis Ansbach, sondern für die gesamte Region und weit darüber hinaus. Die CSU-Kreistagsfraktion dankt Martin Lehmann für seine engagierte und qualifizierte Arbeit über einen langen Zeitraum von einem Jahrzehnt und wünscht ihm für seine neue Aufgabe beim Dresdner Kreuzchor viel Erfolg. Die Nachfolge hat am 1.10.2022 Ludwig Böhme angetreten.
Dem neuen Leiter wünscht die Fraktion einen guten Start und eine glückliche Hand bei seiner schönen und verantwortungsvollen, wenn auch nicht leichten Aufgabe.
In Anerkennung der großen kulturellen Bedeutung für den Landkreis Ansbach wird dem Windsbacher Knabenchor schon seit Jahren eine jährliche Zuwendung des Landkreises gewährt. Für die CSU-Kreistagsfraktion ergibt sich daraus eindeutig, die Arbeit des Windsbacher Knabenchores auch im Jahre 2022 finanziell zu unterstützen und einen Kreiszuschuss in Höhe von 15.000 € zu gewähren. In diesem Zusammenhang dankt die CSU-Kreistagsfraktion den vielen Förderern und Sponsoren des Windsbacher Knabenchores, ohne deren Hilfestellung eine solche Einrichtung auf diesem Niveau nicht denkbar wäre.
Ausbildungscoaching der Evang. Jugendsozialarbeit
Im Rahmen der Jugendsozialarbeit hat die EJSA Rothenburg gGmbH den Landkreis Ansbach gebeten, sich an den anfallenden Kosten im Bereich Ausbildungscoaching zu beteiligen. Die Beratung der Jugendlichen und jungen Erwachsenen (Ausbildungscoaching) soll weiterhin insbesondere im Landkreis Ansbach (Rothenburg o.d.T., Feuchtwangen, Dinkelsbühl, Wassertrüdingen und Windsbach) erfolgen. Die CSU-Fraktion unterstützt den Zuschussantrag für das Jahr 2022 und stimmt zu, dass eine finanzielle Hilfe in Höhe von 15.000 € bewilligt wird.
Durch die EJSA Rothenburg konnten im Jahr 2021 insgesamt 98 Jugendliche und junge Erwachsene aus dem Landkreis Ansbach bei Ausbildungsproblemen unterstützt werden.
Mit dieser Maßnahme werden auf der einen Seite gezielt die Auszubildenden unterstützt, aber auch die Arbeit der Ausbildungsbetriebe wird dabei anerkannt.
Unterstützung für die Evang. Jugendsozialarbeit – EJSA Rothenburg gGmbH – beim Jugendmigrationsdienst
Die EJSA Rothenburg leistet den wertvollen Jugendmigrationsdienst u.a. auch im Landkreis Ansbach. An den hierfür anfallenden Kosten soll sich der Landkreis Ansbach antragsgemäß beteiligen. Die CSU-Fraktion ist mit dem Verwaltungsvorschlag einverstanden, der EJSA Rothenburg aus Haushaltsmitteln einen Zuschuss von 6.000 € zu gewähren. Weitere finanzielle Zuwendungen sollen aus Sponsoring und nach Beschluss des Kreisjugendhilfeausschusses aus Bußgeldern erfolgen.
Die CSU-Fraktion im Kreistag von Ansbach wünscht allen Leserinnen und Lesern des Fraktions-Reports ein gesegnetes Weihnachtsfest und einige ruhige und besinnliche Tage!
Bleiben Sie gesund!
Stefan Horndasch Jan Helmer Johannes Schneider Christine Reitelshöfer
Vorsitzender Stellv. Vorsitzender Stellv.Vorsitzender Stellv. Vorsitzende